Frederick die Maus und die Krisenvorsorge

Sonnenstrahlen

Was wir von Frederick der Maus zum Thema Umgang mit Krisen lernen können!

Ihr fragt euch jetzt bestimmt, was eine kleine Maus, mit Krisenvorsorge zu tun hat! Tja, diese kleine Maus im Kinderbuch Klassiker von Leo Lionni, sammelt für die kalten, langen und grauen Wintertage, Sonnenstrahlen, Farben und Wörter! Aber wie kann uns das in der Krise helfen?

Warum fürchten sich eigentlich so viele Menschen beim Thema Krisenvorsorge?

Wieso macht das eigentlich so vielen Leuten Angst? Ist es das Ungewisse oder das Zugeben, dass in einem Krisenfall, etwas eintritt, dass wir selber nicht steuern können? Oder ist es aktuell im Kontext von Pandemie, Klimawandel, Inflation einfach schon genug des Negativen?

Die Zeiten sind gerade wirklich nicht besonders einfach. Jede und jeder von uns, hat in den letzten Jahren einiges geschultert. Die Pandemiezeiten waren der Start ins Ungewisse für viele von uns. Wir standen vor Herausforderungen wie Home Schooling, Home Office, möglicherweise Kurzarbeit, möglicherweise privaten Problemen und von der Einschränkung sozialer Kontakte oder sogar den Folgen schweren Erkrankungsfälle. Da war die Pandemie noch nicht einmal vorbei und die nächsten große „Gewitterwolken“ zogen in Form der Klimakrise und dem Krieg in der Ukraine auf. Die damit eingehende Inflation gibt uns noch den letzten Rest und wer hier nicht ab und zu die Zuversicht verliert, wäre vermutlich ein Roboter. Die meisten von uns hatten das Glück in den letzten Jahren und Jahrzehnten quasi auf einer Insel der Seeligen zu wohnen, ohne große Einschränkungen, einfach ein gemütliches Leben zu führen. All diese Umstände haben dieses gemütliche Gefüge ordentlich durchgeschüttelt und uns ins Wanken gebracht.

Aber wie kann man in diesen Situationen tatsächlich die Kraft und die Zuversicht schöpfen?

Eines ist klar, in den sprichwörtlichen Winterschlaf zu gehen, die Augen (vor der Realität) zu schließen und darauf zu hoffen, dass beim Aufwachen wieder alles so ist, wie es Pre 2019 war, ist leider nur ein Traum. Matthias Horx, ein Zukunftsforscher sagt in seinem neuesten Buch „Wir sollten keine Angst vor der Angst haben, denn es gibt keine Angst, die nicht zurück geht, wenn wir uns ihr ehrlich stellen.“ Tja aber was bedeutet das eigentlich? Wir werden im Alleingang weder die Pandemie beendet können, noch gewisse Kriegsherren zum Beenden des Konflikts bewegen können.

Trotzdem gibt es auch für uns im Alltag Wege und Mittel, um mit der Krise besser umgehen zu können. Erst vor Kurzem bin ich beim Vorlesen der Gute Nacht Geschichte der Kleinen auf etwas sehr Passendes in Leo Lionnis Buch gestoßen. Alle Mäuse sammeln Körner, Nüsse, Weizen und Stroh, um den Winter zu überlegen, aber Frederick sammelt Sonnenstrahlen, Farbe und Wörter. Die anderen Mäuse halten ihn für verrückt, doch als der Winter kommt und die Vorräte aufgebraucht sind, sind es genau diese Sonnenstrahlen, also die Gedanken an schöne Tage und Erlebnisse, die die Mäuse schlussendlich überleben lassen.

Und genau das gilt auch für uns – wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen. Wir müssen aufhören uns von all diesen negativen Einflüssen an die Wand drücken zu lassen und Möglichkeit zu finden, trotzdem in jedem Tag etwas Wertvolles zu erfahren.

Hier ein paar Tipps wie dies gelingen kann:

  • Gezielter Medienkonsum; egal ob in sozialen Netzwerken oder in klassischen Medien. Es werden nur noch Extreme kommuniziert, die auf Dauer einfach nur verärgern oder verängstigen. Daher tut es uns manchmal wirklich gut, gezielt darauf zu verzichten, was in der großen Welt passiert und sich auf die Dinge fokussieren, die gerade in unserem direkten Umfeld passieren.
  • Find einen „Happy Place“: Jeder von uns hat Momente, Erlebnisse oder Dinge die einem gut tun, von denen man am Ende des Tages sagen kann „Das war echt toll“. Manchmal sind sie nicht offensichtlich, aber wenn man gezielt am Ende des Tages darüber nachdenkt, dann findet man sie. Bei uns ist es Teil des Abendrituals mit den Kids über den Tag zu reden und zu fragen: Was war dein heutiges Highlight? Und wir sind jedes mal aufs Neue überrascht, welche scheinbar Kleinigkeiten hier ein Highlight sind. Das kann das Finden eines besonders tollen Steins im Wald sein, das Erlernen eines neuen Buchstabens im Alphabet oder einfach nur 5 Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit von Mama und Papa. Wenn ich weiß, was mir gut tut, dann kann ich gezielt auf solche Momente im Alltag achten, die mir Kraft geben.
  • Jede Krise ist auch der Beginn einer neuen Chance: Die aktuelle Situation hat uns gezeigt, dass (zb. Gas)Abhängigkeiten nicht gut sind. Wir haben uns viel zu lange darauf verlassen, dass wir unendliche Ressourcen zur Verfügung haben. „Dank“ der jetzigen Lage müssen wir umdenken und überlegen, wie wir besser mit dem Vorhandenen umgehen können. Für uns war der benötigte Ruck, um gemeinsam mit unseren Vermietern das Projekt Kaminofen anzugehen. Bis jetzt war das immer ein „Ach das wäre schon praktisch, aber da gibt’s genug andere Sachen, die wichtiger sind“ – Projekt. Wir heizen mit Gas, somit war es für uns sofort klar, dass wir versuchen müssten uns so schnell wie möglich nach einer alternativen Heizlösung umzusehen. Nach einigen herausfordernden Wochen und Investitionen steht nun unser kleiner Kamin und nicht nur, dass er das Wohnzimmer toll heizt und wir sogar darauf Brotbacken können (somit eine ideale Ergänzung in der Krisen4sorge), sondern er hat auch den angenehmen Nebeneffekt, dass er für unsere gesamte Familie ein „Happy Place“ ist. Wir sitzen regelmäßig am Abend rund um den Kamin, schauen in die Flamen und genießen die gegenseitige Gesellschaft.
  • Achtsamkeit ist leider bereits ein etwas überbenütztes Wort, aber es stimmt. In Krisenzeiten tendieren wir dazu in den Survival Modus zu gehen und das bedeutet leider oftmals der Griff zum Komfort Essen, also scheinbarer schneller Energie in Form von Fast Food, zuckerhaltigen Lebensmitteln etc. Oft bleibt in Krisenzeiten auch die Bewegung und der Sport auf der Strecke, weil man sich leer und ko fühlt, und kann aber trotzdem oft nicht oder nur schlecht schlafen. Aber gerade dann, wenn es schwierig ist, braucht der Körper die Bewegung, die frische Luft, die Erholung und wertvolle Energie in Form von gesunder Nahrung. Daher ist es gerade in Krisenzeiten so wichtig, achtsam mit sich und seinem Körper umzugehen. Ein paar Tipps wie Achtsamkeit zu mehr Gelassenheit und Freundlichkeit führen kann, findet ihr auf der Seite der Psychologists4Future HIER.
  • Freunde und Familie: In Krisenzeiten ist es wichtiger denn je, sich Zeit für diejenigen zu nehmen, die einem wichtig sind! Die Gemeinschaft, der Zusammenhalt können unglaublich Kraft geben!

„Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel anders setzen“ hat schon Aristoteles gesagt. In diesem Sinne müssen wir einfach versuchen diese Veränderungen anzunehmen, diese als Chance zu sehen und vielleicht sogar gestärkt aus der aktuellen Krise hervortreten.

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