Mammut Marsch Wien – meine persönliche Herausforderung

„Dein Körper kann alles schaffen! Es ist dein Geist, den du überzeugen musst!“

In den letzten Monaten habe ich mich immer wieder mit dem Thema Resilienz und Resilienzsteigerung, aber auch mit mentaler und körperlicher Krisenfitness auseinander gesetzt. Wie kann diese Fitness gesteigert werden, wie kann ich das trainieren? Im Zuge meiner Recherchen bin ich immer wieder drauf gekommen, dass das nicht bedeutet körperlich mega fit zu sein, sondern es ein Zusammenspiel aus Geist und Körper sein muss.

Durch meine Zeit beim österreichischen Bundesheer, bin ich es gewohnt lange Strecken zu marschieren und habe immer mal mit dem Mammut Marsch geliebäugelt. Und dieses Jahr ist es soweit, ich habe es gewagt und mich für den Little Mammut Marsch in Wien angemeldet. Aber worum geht es beim Mammut Marsch eigentlich? Im Falle des Little Mammut müssen 55 Kilometer in weniger als 24 Stunden zu Fuß zurückgelegt werden. Die Website beschreibt das Event folgendermaßen: „Bei uns wanderst du, bis es weh tut. Und dann weiter. am Ende weißt du, dass dich nichts mehr aufhalten kann. Der Körper stößt an seine Grenzen, aber der Marsch ist vor allem eine Sache des Kopfes.“

Little Mammut Wien

Aber warum will ich das eigentlich machen? Warum tut man sich sowas an?

Für mich geht es dabei nur sekundär um die körperliche Fitness. Dank meines Meniskuseinrisses und diverser anderen „Baustellen“, ist mein Körper leider nicht mehr so fit, wie noch zu meiner aktiven Bundesheer Zeit. Für mich geht es primär darum an meine Grenzen und darüber hinaus zu gehen. Mir selbst zu beweisen, dass ich alles schaffen kann, egal wie unmöglich es vielleicht jetzt scheint. Und eben weil ich gerade nicht am Höhepunkt meine Fitness bin, ist das Durchhaltevermögen um so mehr gefragt. Aber natürlich auch ein Abenteuer gemeinsam mit meinen zwei besten Freunden zu erleben. Mich einer schier riesigen Herausforderung zu stellen. Aber jetzt stellt sich die große Frage:

Wie kann man sowas schaffen?

Natürlich kann man sich darauf vorbereiten. Ich versuche regelmässig Kraftsport zu machen und mich so fit zu halten. Wir gehen als Familie in unserer Freizeit möglichst viel am Berg wandern. Im Alltag versuchen wir so viel es geht mit dem Rad zu fahren oder zu Fuss zu gehen. Speziell in den letzten Wochen bin ich immer wieder längere Distanzen marschiert. Angefangen bei kurzen 7 Kilometer Spaziergängen bis hin zu knapp 30 Kilometer Touren, war alles dabei. Auch der Untergrund war immer ein anderer, von Straße und Asphalt über Wald- und Schotterwege, bis zur Wiese. Dabei habe ich immer unterschiedliche Ausrüstungsgegenstände ausprobiert, um das für mich ideale Setting für den eigentlichen Marsch zu finden. Dazu aber später noch mehr Informationen.

Aber wie kann man so einen Mammut Leistung nun tatsächlich abrufen? Ich habe vor Kurzem die Bücher „How to become a stronger person – lessons from a Navy Seal“, „Unbezwingbar wie ein Navy Seal – Resilienz und Stärke für Erfolg auf höchster Ebene“ und „Staring down the wolf“ von Mark Devine gelesen bzw. gehört. Und hier habe ich einige wertvolle Learnings für meine Vorbereitung mitnehmen können:

  • Kleine Zwischenziele definieren – auch wenn der Erfolg noch so klein ist, den Erfolg kann dir trotzdem niemand nehmen. Für den Mammut Marsch bedeutet dies für mich die Strecke in einzelne, kleinere Abschnitte zu unterteilen.
  • Nutze den Atem, um dich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Vor allem wenn man gestresst ist, oder man sich nicht mehr über eine Aufgabe hinaus sieht, ist es hilfreich tief und gezielt ein- und auszuatmen! Dadurch kann man genug Raum im Kopf schaffen, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
  • Vergiss nie, warum du etwas tust! In diesem Fall, weil ich mir beweisen will, dass ich es kann! Wenn im Marsch der Moment kommt, wo ich vielleicht aufgeben möchte, stelle ich mir vor, wie es sich anfühlt, wenn ich das Ziel erreicht habe und somit mein Ziel erreicht habe!
  • Bei Schmerzen sollte man versuchen, die negativen Gedanken daran loszuwerden. Schmerzen sind nur eine Schwäche, die den Körper verlässt!
  • Über die eigenen Grenzen hinaus wachsen – nur wenn man über die eigenen Grenzen hinausgeht, kann man sein wahres Potential ausschöpfen und Kraft gewinnen.

Mein Training – Vorbereitung auf den Marsch

Zusätzlich zu meinem Standard Krafttraining, bereite ich mich seit einigen Wochen auch direkt auf den Marsch vor. Dafür gehe ich 2-3 mal pro Woche Abends, wenn die Kinder schlafen, eine 10-12km Standard Runde mit etwa 70 Höhenmeter. Teils Asphalt, teils Schotter. Mein Rucksack wird beim Marsch etwa 7kg haben, trainiert wird aktuell mit 10-12kg.

Weiters fahre ich 2 mal pro Woche mit dem Fahrrad (2,5km) zum Fitnessstudio und mache mein Krafttraining. Hier muss ich vor allem meinen Rücken und Schulterbereich trainieren, um gegen die Fehlstellungen (Impingement mit Entzündung der Bizepssehnen und rechts Verkalkung in der Kapsel) zu arbeiten. Aber auch die Beine sind wegen des eingerissenen Meniskus wichtig und werden mit Kniebeugen und Kreuzheben gestärkt.

Am Wochenende steht dann immer ein längerer Marsch am Programm. Begonnen haben wir mit 14km und 640 Hm, dann 16km, dann 20km, der nächste wird eine 30km Runde. Das sollte als körperliche Vorbereitung schon ganz gut sein.

Verpflegung

Wasser ist ein Muss. Ich habe das Glück, nahe einer Mineralwasserquelle zu wohnen und so werde ich meine 2 Liter Trinkblase mit frischem Mineralwasser füllen. Zusätzlich nehme ich einen halben Liter mit einem Vitaminsaft mit, um die Elektrolyte zwischenzeitlich wieder aufzufüllen.

Natürlich wird es zum Frühstück meinen geliebten Haferschleim, neudeutsch Porrige, geben.

Mein Rezept: eine Banane in Scheiben schneiden, Feine Haferflocken (ich mische sie gerne mit Chia, Brenneselsamen, Nüssen oder sonstigen Körnern die ich so daheim finde), dann mit Milch (natürlich kann jede Art von „Milch“ verwendet werden, mit Wasser finde ich es nicht so gut, würde aber Kalorien sparen). Die Schüssel kommt 2-3 Min. bei 600W in die Mikrowelle. Danach durchrühren, ein wenig Flüssigkeit nachgießen. Als besonderen Kick gibt es dann Beeren der Saison, oder wenns für die Kinder schnell gehen muss, gefrorene Himbeeren hinein, die kühlen den Brei sofort auf Esstemperatur.

Als Wegzerrung habe ich in der Gurttasche meines Rucksacks Hustenzuckerl, Fruchtriegel und Traubenzucker. Sonstiges schaue ich mir bei den Stationen an, ob mich etwas anlacht, aber brauchen werde ich für den Marsch sonst nichts.

Ausrüstung

Das wichtigste zuerst für einen Marsch, gute Schuhe. Ich habe die Hanwag Banks GTX. Eine recht unbekannte Marke, aber ein tolles Familieunternehmen, dass ihre Schuhe nur an 2 Standorten in Europa von Hand herstellt und nur Materialien aus der EU verwendet.

Socken werde ich mehrere tragen, da ich recht schwitze. Der Plan ist ca alle 10km die Socken zu wechseln. Also 3 Paar nehme ich mit, gestartet wird mit den Alpaka Socken. Diese kaufe ich in der Steiermark direkt auf einer Alapakafarm, den Hochschwab Alpakas. Weiters habe ich 2 Paar Merino Socken, eines vom Eduscho und eines aus dem Internet vom grossen A. Alle habe ich jetzt schon mehrfach getestet, auch den Wechsel, und hatte dadurch immer trockene Füsse.

Der Rucksack*, (Achtung bezahlte Werbung!), wurde mir von der Firma ESSL Rucksäcke, zum Testen zur Verfügung gestellt. Als langjähriger Soldat kenne ich die Essl Rucksäcke und Taschen in allen Grössen und habe auch alle noch in Verwendung. Einige davon sind mittlerweile gut 20 Jahre im Einsatz. Dieses österreichische Familienunternehmen erzeugt Qualität zu fairen Preisen. Ich habe mir den RU31 gewünscht, ein kleiner feiner Wanderrucksack mit 25l Fassungsvolumen, einem belüfteten Rückenteil und so genug Platz für alles das man braucht. Zusätzlich hat er auch ein integriertes Regencape und eine Vorbereitung für eine Trinkblase, was mir sehr entgegen kommt beim Marsch. Die ersten Tests hat er schon gut bestanden, vor allem das belüftete Rückennetzteil und somit der Tragekomfort sind wirklich toll und haben mich überzeugt. Auch, dass man die Front weit öffnen kann, dh man kann den Rucksack wirklich von unten nach oben gut befüllen. Ein weiteres Modell nutze ich als Notfallrucksack – Details dazu findet ihr auf meiner Seite. Und für gaaanz große Touren haben ich noch den RU100 sowie die Reisetasche RT72 im Einsatz. Ihr seht, ich bin wirklich begeistert von den Essl Produkten und daher freue ich mich um so mehr, den Wanderrucksack jetzt für den Mammut Marsch im Einsatz zu haben!

Aktueller Status

Momentan sind es noch 3 Wochen bis zum eigentlichen Marsch. Mein Ziel ist es, bis dahin mein Training weiter so durchzuziehen, und so eine gute Basis für den Marsch zu schaffen. Beim Marsch selbst, ist das Ziel einerseits durchzuhalten und sofern mein Knie mitspielt, auch das Tempo einigermaßen zu halten. Somit wären die 55 Kilometer in ca. 12 Stunden geschafft! Ich halte euch auf dem Laufenden!

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