Skills

Inhaltsverzeichnis

Fähigkeiten & Fertigkeiten für den Notfall - was brauche ich?

Im täglichen Leben sind wir es gewohnt unsere bekannten Abläufe zu haben und mit kleinen Unsicherheiten klar zu kommen. Im Notfall wird unser Leben aber relativ rasch auf den Kopf gestellt und wir müssen damit umgehen. Nicht nur als Individualperson bedarf es hier gewisse Fähig- und Fertigkeiten,  sobald eine Familie da ist, kann man durch gezielte Vorbereitung einen gewissen Unsicherheitsfaktor ausschalten. Skills sind hier Fertigkeiten, die uns helfen mit diesem Stresslevel umzugehen. Im Notfall kann es leicht passieren, dass der sogenannte Tunnelblick eintritt, und man den Wald vor Bäumen nicht mehr sieht. Wer sich bereits vorab mit diesen Themen auseinander setzt, lernt was hilft, um den Stress zu senken und wie man damit besser umgehen kann. Dabei gilt stets: Healthy Mind, Healthy Body!

Die wichtige Skills: 

  • Erste Hilfe: Im Notfall kann Erste Hilfe Wissen Leben retten! Wann war dein letzter Erste Hilfe Kurs? Hier lernst du mehr.
  • Essbare Pflanzen und Heilpflanzen
  • Feuer/Holz: Egal ob beim Campen oder im Kamin – eine gewisse Feuerholzkunde ist immer hilfreich. Hier erfährst du mehr.
  • Fitness: Viele Dinge des Alltags funktionieren mittlererweile elektrisch. Wenn der Strom weg ist, muss man plötzlich auch körperlich wieder mehr leisten. Wer fit ist, wird sich hier leichter tun. Hier findest du mehr Informationen dazu.
  • Hilfsmittel aus der Natur: Coming soon
  • Knoten: Im Notfall schadet es nicht, wenn man weiß wie man mit einem Seil umgeht und wie man stabile Knoten macht. Hier mehr dazu.
  • Navigieren mit Karte und Kompass
  • Nähen:Im Notfall, ist dies eine hilfreiche Fähigkeit. Hier zeige ich dir ein paar Grundstiche.
  • Notunterkunft bauen
  • Pflanzenzucht: Mit ein bisschen Basiswissen, kann man bereits viel erreichen und gewisse Nahrungsquellen erschließen. Wie das geht, erfährst du hier
  • Resilienz – mentale Fitness: In einer Krise kann uns besonders die mentale Fitness helfen, die Situation gut zu meistern. Hier findest du ein paar Tipps wie dies gelingen kann.
  • Uhrzeit und Entfernung schätzen
  • Wasserfilter: Im Alltag sind wir es gewohnt sauberes Wasser aus der Leitung zu trinken. Wenn der Strom ausfällt, kann auch die Wasserversorgung still stehen. Hier zeige ich dir, wie du trotzdem unbesorgt Wasser aus alternativen Wasserquellen trinken kannst. 

Erste Hilfe

Ja eh….ich habe doch eh Pflaster daheim….

Zum Thema Vorsorge gehört da leider mehr. Egal von welchem Krisenfall man ausgeht, die medizinische Versorgung wird zur Mangelware. Deshalb rate ich zu einem Auffrischungskurs, beim Roten Kreuz kosten diese Kurse ab 40 Euro für 8 Stunden. Ein richtiger Druckverband, die richtige Lagerung bei Schockzuständen, oder auch das Wiederbeleben sind hier extrem wichtige Inhalte die jeder können sollte.

Essbare Pflanzen und Heilpflanzen

In der Natur finden sich zahlreiche Schätze, man muss nur genau hinschauen. Viele Generationen vor uns, haben sich mit Kräutern und Wildpflanzen beschäftigt und diese genutzt. Diese Fähigkeit haben wir leider oft verlernt. Dabei bietet die Natur Vieles, dass uns im Notfall, aber auch im Alltag helfen kann. 

Blühendes Österreich stellt euch HIER 10 essbare Wildpflanzen für Körper und Geist vor. Und HIER findet ihr 10 heimische Heilpflanzen, die in keiner Hausapotheke fehlen sollten. 

Aber Achtung, oftmals sind die schönsten und buntesten Garten-, Wald- und Wiesenpflanzen giftig. Daher ist Vorsicht geboten, Silvia von Beetkids zeigt euch HIER die wichtigsten Giftplanzen. 

Feuer und Holz

Wärme ist unbedingt notwendig um sich wohl zu fühlen und gesund zu bleiben. Probiere es aus, schalte im Winter deine Heizung aus und beobachte, wie lange es dauert bis du ein Schicht mehr anziehen willst. 

Je nach Wohnsituation, wird es in nur wenigen Stunden eiskalt in der Wohnung oder im Haus. Aber auch die Suppe schmeckt mit kaltem Wasser nicht ganz so gut.

Das es zur Zeit keine Verpflichtung mehr für einen Notkamin gibt, ist gerade wegen der Blackout Diskussion wieder unter Begutachtung. Wer einen Notkamin besitzt, sollte sich diesen einmal anschauen und überlegen wie man diesen betreiben kann.

Strahlungswärme gehört nicht nur zu den angenehmsten Wärmearten, sondern durch die Warme Oberfläche eines Ofens, kann man auch Wasser und Nahrung erwärmen.

Um Feuer zu entfachen, sollte man immer den Sicherheitsaspekt bedenken, Feuerlöscher, Löschdecke, CO- Warngerät und Brandmelder sind kein Fehler.

Bei der Holzwahl sollte darauf geachtet werden, dass das Holz trocken ist. Je feuchter, desto mehr raucht es und das ist gerade in Innenräumen sehr unangenehm. 

Weiters ist Hartholz wie Buche, Birke und Eiche brennen lange. Weichhölzer wie Fichte, Lärche und Kiefer brennen aufgrund des höheren Herzgehaltes schnell und heiß, diese eignen sich besonders gut zum Anheizen.

Natürlich sollte man im Zuge der Krisenvorsorge auch an Feuerzeuge und Streichhölzer denken. Als Outdoorenthusiast empfehle ich immer Feuerzeuge mit Zündstein, mit diesen kann im Extremfall auch ohne Gas noch Feuer gemacht werden. Und last but not least ist ein Feuerstahl nie ein Fehler. nicht nur, dass dieser quasi ewig hält, es macht auch einfach Spaß, damit zu experimentieren und einmal mit Birkenrinde oder einem Tampon ein Lagerfeuer entzünden. 

 

Fitness

„Mens sana in corpore sano “ – Ein gesunder Geist im gesunden Körper! Das wussten bereits die Römer.

Im Krisenfall ist es besonders wichtig sich auf den eigenen Körper und die eigenen Fähigkeiten verlassen zu können. Im Extremfall entscheidet die körperliche Fitness und die psychische Einstellung über Scheitern oder Erfolg. Das bedeutet nicht, dass du ein Extremsportler sein musst, sondern dass du dich auf deinen Körper verlassen kannst. Und dies gelingt nur, wenn du gut auf ihn achtest. Auch ein starkes Mindset hilft hier, um Extremsituationen gut zu überstehen. Weder die sportliche Fitness noch die sogenannte Survival Mentalität sind angeboren, allerdings kann beides gezielt trainiert werden.

Es sollte einem bewusst sein, was der eigene Körper kann. Vor allem all jene, die viel im Büro tätig sind, und keinen sportlichen Ausgleich betreiben, können in Krisensituationen schnell die Kraft verlieren. 

Um sowohl die psychische, als auch die physische Fitness zu erhalten, empfiehlt es sich in die Natur zu gehen. Wandern im Wald, spazieren im Park, was immer für einen der geringste Aufwand ist, sich zu überwinden. 

Idealerweise testest du aber in „guten“ Zeiten auch mal deine Grenzen aus. Mach bei einem der bekannten Hindernisläufe oder Märsche mit. Probiere einen Marathon zu laufen. Packe deinen Rucksack mit 20kg und gehe soweit bis es schmerzt, und dann noch ein Stück weiter. 

Du wirst merken, dass da viel mehr geht als du dachtest. Und dieses Wissen im Hinterkopf, kann dich in Extremsituationen stärken. Damit wir in Zeiten von Krisen agil bleiben könne, ist es besonders wichtig den Körper und Geist in Form zu halten! 

Stefan Cerny hat auf seinem Kanal Bewegung macht Spaß tolle Videos für das Kindertraining zuhause! Hier findet ihr die Videos.

Hilfsmittel aus der Natur

Coming soon!

Knoten

Für die einen ein leidiges Thema, für die anderen ein netter Zeitvertreib. 

Es gibt eine Vielzahl an Knoten, die in der Outdoor Welt genutzt werden. Sei es beim Klettern, beim Segeln, beim Angeln oder aber auch beim Survival und Bushcraft. 

In den meisten Fällen der Krisensituationen, kommt man vermutlich mit den einfachen bekannten Knoten und Maschen oder Schlaufen leicht durch. Wenn man aber Schnüre öfter verwenden will, und aber doch einen sichereren Halt als einer Schuhschleife braucht, dann empfiehlt es sich, ein paar spezielle Knoten zu lernen.

Wofür brauche ich Knoten:

1.) Um ein Seil an etwas zu befestigen, etwa an einem Baum oder Stock. Zeltplanen, Sichtschutz, Wäscheleine, Stolperfalle wären ein paar Anwendungen. 

2.) damit ich zwei Seile miteinander verbinden kann und diese Verbindung auch hält, wenn das Seil mal zu kurz ist.

3.) zuziehende Schlaufen, um etwa ein Bündel Holz zu transportieren oder für den Fallenbau

Navigieren mit Karte und Kompass

Die hohe Kunst des Navigieren ohne technische Hilfsmittel benötigt leider etwas Übung.

Doch wo die hohe Kunst vorhanden ist, gibt es auch Abkürzungen.

Ganz ohne etwas zu tun, geht es leider nie.

Maßstab

Um sich auf eine eventuelle Fluchtroute oder den Heimweg aus der Arbeit vorzubereiten, benötigt man eine Karte der Gegend, durch die man wandern muss. Der Einfachheit halber empfehle ich die Karten vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen 

in der Größe 1:50000. Hier sind die Quadrate 1x1cm groß und die Entfernung beträgt somit pro Quadrat 500m. Dies macht das Rechnen und Abschätzen von Entfernungen recht einfach, 2cm auf der Karte =1km in der Realität.

Legende

Als Legende bezeichnet man die Erklärung der Kartenzeichen. Also wie wird z.B. ein Baum,ein Wegkreuz oder auch Schienen auf der Karte dargestellt. Wichtig zur Orientierung sind hier Kirchen für weite Sichtpunkte, da sie oft aus großer Entfernung erkannt werden können. Auch in der Stadt können Kirchen gut bei der Orientierung helfen.

Auf Straßen und Wanderwegen gibt es oft Bildnisse von Heiligen, in Österreich nennt man diese “Marterl”. Diese kleinen Kapellen oder Bildnisse und Kreuze an Bäumen sind ebenfalls gute Orientierungspunkte, jedoch eher auf kurze Entfernung. Für sehr lange Strecken sind Hochspannungsleitungen, Eisenbahnschienen oder Autobahnen sowie Flüsse und oberirdische Bäche eine gute Orientierungshilfe. 

Richtige Handhabung

Eine Karte nützt einem nur dann etwas, wenn sie einen auch in die richtige Richtung führt. Deshalb wird die Karte vor dem Marsch “eingenordet”. Das funktioniert entweder mit dem Kompass oder mit der Umgebung.

Mit dem Kompass legt man diesen auf die Karte und dreht die Karte dann so lange, bis die Nadel in Richtung des oberen Randes der Karte zeigt.

Wenn kein Kompass zur Hand ist, kann man die Karte auch anhand der Strasse, des Flusses, der Hochspannungsleitung etc. so halten, dass das Kartenbild in dieselbe Richtung gedreht ist wie die reale Ansicht.

Entfernung messen

Das ist nun keine Kunst mehr. Wenn ich weiß wo ich bin und ich weiß wo ich hin will, dann benötige ich nur noch ein Lineal oä. um die Entfernung auf der Karte zu messen. Die gemessenen Zentimeter,  bei Maßstab 1:50000 durch 2 dividieren und ich erhalte meine Streckenlänge. 

Bsp.: ich messe 16 cm

1:50000 bedeutet 2 cm = 1 km in Realität

Somit 16 / 2 = 8

Also 8 km muss ich gehen

Der Kompass

Grundsätzlich zeigt der Kompass nach Norden. Abweichungen können durch Metall oder starke Magnetfelder entstehen, deshalb versuchen sie niemals in der unmittelbaren Umgebung einer Hochspannungsleitung zu orientieren. Jegliches Metall sollte vom Kompass ferngehalten werden, um die Nadel nicht zu beeinflussen. Das kann sogar ein Armband oder Ring zum Problem werden.

Wenn man neben der Nordrichtungsbestimmung auch Wegmarker setzen will, empfiehlt sich eine Bussole, also ein Kompass wie ihn das Militär verwendet. Recta über Amzn oder Decathlon.

Im unwegsamen Gelände, also mitten durch den Wald, ohne sichtbare Orientierungspunkte, sind diese Bussolen sehr von Vorteil. 

Standortbestimmung

Der eigene Standort kann durch:

-Rückwärtseinschneiden oder

-Seitwärtsabschneiden

Ein unbekannter Geländepunkt durch:

-Vorwärtseinschneiden

bestimmt werden.

Das Rückwärtseinschneiden erfolgt durch Bestimmen der Bussolenzahl zu zwei (drei) markanten Geländepunkten, die auch in der Karte eingezeichnet sind und durch Übertragen auf die Karte. Der Schnittpunkt beider oder aller drei Linien ist der eigene Standort.

Das Seitwärtsabschneiden wird dann angewendet, wenn sich der eigene Standort entlang einer auf der Karte eingezeichneten Geländelinie (Straße, Flussufer, Eisenbahnlinie, Waldrand) befindet.

Hierzu ist die Bussolenzahl zu einem markanten Geländepunkt (möglichst im rechten Winkel zur Geländelinie) zu bestimmen und auf die Karte zu übertragen.

Der eigene Standort ist der Schnittpunkt zwischen der Geländelinie  und der Bussolenzahl.

Das Vorwärtseinschneiden dient dazu, einen unbekannten Punkt auf der Karte zu finden. Dies erfolgt von mindestens 2 verschiedenen Standorten aus, die ich kenne und  auch in der Karte feststellbar sind. Hier wird die Bussolenzahlen zum unbekannten Geländepunkt bestimt und auf die Karte übertragen sind. Der Schnittpunkt ist der unbekannte Geländepunkt.

Nähen

Einen Knopf annähen oder einen Riss in der Hose zu zunähen ist eigentlich keine Hexerei. Damit dies aber länger hält, kann man sich ein paar Grundstiche aneignen. Schöne und einfache Technik ist zum Beispiel die Kreuznaht für lange Risse oder die Z-Naht für Löcher. Eine super Technik ist auch die Zaubernaht, bei dieser ist nach dem zusammenziehen kein Faden mehr sichtbar.

Notunterkunft bauen

Im Fall des Falles, braucht man eine Notunterkunft, auch Shelter genannt. Bei einem Blackout kann so eine Notunterkunft auch indoor gebaut werden, um zusätzliche Wärme zu schaffen. Detaillierte Informationen zum Bau eines Outdoor Shelters und Ideen zur Umsetzung Indoor, findest du HIER. 

Pflanzenzucht

Auch wenn nicht jeder einen grünen Daumen haben muss, ist es in meinen Augen eine sinnvolle Fähigkeit. Die Pflanzenzucht lehrt uns Demut und Geduld. Wer einmal aus einem Erdbeersamen ein Pflanze gezogen hat und dann eine Erdbeere von dieser pflücken durfte, der weiß wie viel Zeit und Obsorge es benötigt. Für eine Krisensituation, wie einen Blackout, wird es kaum einen Wert haben, wenn man erst dann beginnt etwas zu pflanzen. Hat man jedoch einen Garten und kultiviert eine angemessene Fläche bereits jetzt, wird man in Krisensituationen in einen süßen Apfel beißen, und das nicht nur sprichwörtlich.

Auch am Balkon kann man gewisse Nahrungsquellen erschließen. Tomaten, Kartoffel, Erdbeeren, Kräuter, Radieschen, Karotten, all dies kann man in kleinen Mengen züchten. Speziell mit Kindern ist dies ein tolles Erlebnis! Wir haben seit Jahren ein Mini-Hochbeet am Balkon. Wir beginnen bereits im Jänner mit der Ansaat im Wohnzimmer und setzen die kleinen Pflänzchen dann im Frühjahr ins Beet. Wie man so ein Hochbeet für Kinder anlegen kann, stellt euch Silvia von Beetkids HIER vor. Und die besten 10 besten Pflanzen für das Gärtnern mit Kindern werden HIER vorgestellt. 

Resilienz - die mentale Fitness

Die seelische Gesundheit hilft uns Krisen zu meistern und kann sich entweder als Wohlbefinden oder aus Unwohlsein bemerkbar machen Durch gezieltes Training kann die seelische Gesundheit nachhaltig gestärkt werden. Besondern in schwierigen, fordernden Zeiten, ist die mentale Fitness wichtig! Und nicht nur das, wenn ich mich und meine Familie entsprechend vorbereite, kann ich eine gewisse Unsicherheit aus der Krise nehmen! Eine gewisse Resilienz hilft uns dabei, um mit Unsicherheit, Ungewissheit und Überraschungen besser zurecht zukommen. Mit der richtigen Vorsorge kann Sicherheit und vor allem Handlungsspielraum geschaffen werden, der der ganzen Familie hilft. 

Unsere Psyche ist generell dafür ausgestattet ein gewisses Maß an Problemen „auszuhalten“, wenn es aber zu viel wird, wird aus einem Problem, schnell Hilflosigkeit und damit eingehend eine Handlungsunfähigkeit. 

Tipps:

  • Selbstfürsorge stärken; dies fördert die eigene Resilienz und hilft dir mit Belastungen gut umzugehen. HIER findest du die 10 Säulen der Selbstfürsorge von den Psychologists for Future 
  • Achtsamkeit hilft das Leben bewusster wahrzunehmen und zu genießen. Auch dies führt zu einer erhöhten Resilienz. Dabei helfen kann dir das Handout „Achtsamkeit als Lebenskunst“ von den Psychologists for Future; HIER zu finden.  
  • Spazieren in der Natur
  • Entspannungsübungen aus Yoga 

Uhrzeit und Entfernungen schätzen

Man kann in den meisten Fällen vermutlich davon ausgehen, dass man selbst oder jemand in der Umgebung eine Uhr besitzt und sich in der Gegend ein wenig auskennt.

Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. 

In einer Survival Situation kann es schon vorkommen, dass man plötzlich ohne Uhr dasteht. Dies kann bei Unfällen passieren oder schlicht beim Wandern, wenn man vom Weg abkommt.

Abgesehen von solch einem seltenen Notfall, ist es mit etwas Übung eine gute Methode, sich beim Wandern die Zeit besser einteilen zu können, und zwar ganz nach “Gefühl”.

Ein kurzer Blick in den Himmel Richtung Sonne, ein Blick in die Ferne, wo der nächste markante Orientierungspunkt ist, zB eine Kirche, und schon weiß man, wie lange es noch dauert.

Eine entscheidende Zeit kann da die Zeit bis zum Sonnenuntergang sein.

Um die Zeit bis zum Sonnenuntergang zu messen, benötigst du nur deine Finger. Jeder Finger zählt etwa 15 Minuten. Der Arm wird Richtung Sonne gestreckt, der kleine Finger entlang des Horizont, alle Finger bis zur Sonne werden addiert und ergeben dann die ungefähre Zeit bis Sonnenuntergang, also 4 Finger sind etwa 1 Stunde.

 

Improvisierte Sonnenuhr

Suche dir einen möglichst geraden Stock, etwa daumendick. Stecke ihn auf einer ebenen freien Fläche in den Boden und markiere dir die Ost und West Richtung, also die Richtung, in der die Sonne aufgeht (Ost) und die, in der sie untergeht (West). 

Beobachte den Winkel und die Länge des Schattens, fällt der Schatten von Ost nach West, ist es Vormittag, umgekehrt ist es Nachmittag. Ein kurzer Schatten bedeutet, dass es Mittag ist.

Genauere Zeiten können geschätzt werden, wenn man annimmt, dass die Sonne um 8 Uhr “aufgeht” (also so hoch ist, dass sie einen Schatten wirft) und um 18 Uhr untergeht. Dann kann man den Bereich bis Mittag und ab Mittag unterteilen, um so genauer zu schätzen, wie spät es ist.

Nachtzeiten

Nachtzeiten sind wesentlich schwieriger, man benötigt vor allem 2 Sternbilder, den großen und den kleinen Wagen (oder Bären). Der Polarstern sitzt im Bild des kleinen Wagens, den findest du am einfachsten über die fünffache Verlängerung der hinteren Wagenwand des großen Wagens. Diese Linie ist auch zugleich dein Stundenzeiger und der Polarstern der Mittelpunkt der Uhr. Zeigt diese verlängerte Linie nun gerade nach oben, dann ist Mitternacht, usw.

Entfernung schätzen

 

Egal ob beim Wandern oder in einer Survival Situation, es ist immer gut zu wissen wie groß die Entfernung ist, die man vor sich hat. 

 

Kurze Geschichte aus der eigenen Erfahrung:

Ich war vor Jahren mit Freunden in Italien am Vulkan Vesuv. Wir sind mit dem Zug angereist. Am Bahnhof stehend meinten meine Freunde:” Ach, das Stück zum Fuße des Vesuv können wir gehen, da brauchen wir kein Taxi oder Bus.” Ich riet davon ab, da ja das Ziel war hinauf zu gehen und nicht den halben Tag zum Berg zu wandern. Aufgrund meiner Erfahrung nach vielen militärischen Märschen, schätzte ich die Entfernung in Luftlinie auf ca. 5 Kilometer, wobei das Gelände hügelig war und der erste Teil durch die Stadt führte. Und dann gings ja noch rund 2 Kilometer die Serpentinenstraße nach oben.

Des Weiteren merkte ich an, dass mir die Wolken hinter dem Vesuv nicht gefallen. 

Da ich mit Rucksack und Regenjacke ausgestattet war und der Rest unbedingt gehen wollte, ließ ich ihnen ihren Willen. 

Nach rund 3 Stunden und etwa der Hälfte der Bergwertung überraschte uns der Regen, alle waren nass und müde, außer meiner damaligen Freundin, denn sie erhielt meine Regenjacke. 

Gutes Ende: eine Familie mit Wohnmobil nahm uns die letzten Meter zum Vulkankrater, und auch die anschließende Talfahrt und der Besuch von Pompeji waren ein toller Ausklang des Tages.

Fazit: Mit ein wenig Übung kann man jede Situation abschätzen und es lassen sich unter Umständen auch unangenehme Situationen vermeiden. Und was man nicht vermeiden kann, dem sollte man vorbereitet entgegen schreiten, darum habe ich in jedem Rucksack/Tasche, auf jedem Ausflug oder Reise immer eine Rettungsdecke, mein Taschenmesser und ein Feuerzeug (EDC) dabei.

Wie kann man nun Entfernungen besser abschätzen?

Leider wieder nicht ganz ohne Erfahrung, also Übung.

Die Theorie dahinter ist keine Hexerei. Man nimmt sich Entfernungen zur Hilfe, die man kennt. Ein Fußballfeld, der eigene Garten, eine Hochspannungsleitung, ein Baum, also Dinge aus dem eigenen Umfeld und der eigenen Erfahrung. Diese Entfernungen versucht man sich dann bildlich auf den bevorstehenden Weg  umzulegen.

Einfacher ist es dann mit Karten/Planerfahrung. Wenn ich mir die Entfernungen auf meinen Wanderruten einpräge und diese mit einer Geländekarte abgleiche, bekomme ich mit der Zeit ein gutes Gefühl dafür, wie weit mein Ziel entfernt ist.

Aber Achtung, wenn man seinen Weg von einem Aussichtspunkt aus betrachtet, sollte man immer einen Puffer dazu rechnen, da Hügel und Kurven die gesehene Luftlinie durchaus verlängern können.

Wasserfilter

Der einfachste Weg, wäre ein Wasserfilter mit bestätigter Wirkung. Hier gibt es eine Menge an Anbietern und Varianten. Einige Beispiele: LifeStraw, Grayl, Moko, Miniwell, Katadyn, usw.

Doch was tun, wenn ich nicht rechtzeig vorgesorgt habe? Wie kann ich sicherstellen, dass ich das Wasser aus dem Bach vor mir trinken kann? 

Hierzu gibt es ein paar Techniken: 

1.) Abkochen 

Wenn ich davon ausgehe, dass in der Nähe keine Chemiefabriken ihren Müll in die Gewässer kippen, dann genügt meist das abkochen des Wassers. Ab 3 Minuten sollte das Wasser weitestgehend von Krankheitserregern befreit sein.

2.) Behelfsfilter

Grob gesagt benötigt man Sand, Kies, Gras, Kohle und einen Behälter in Trichterform. Mit einem Tripot und Dreieckstüchern geht es auch noch relativ gut.

Ziel ist es, das Wasser nach dem Vorbild der Natur zu filtern. Man schichtet die „Zutaten“ nacheinander in den Behälter und lässt das vermeintlich gefährliche Wasser durchsickern. Durch die verschiedenen Schichten wird grobe Verschmutzung entfernt, die Kohle kümmert sich um Mikroorganismen.

Achtung: man weiß nie genau, ob mein Filtermaterial auch „sauber“ genug ist, deshalb rate ich immer dazu, das Wasser in jedem Fall abzukochen. 

3.) UV- Bestrahlung

ja, auch die Sonne kann uns im Notfall helfen. Hat man ein durchsichtiges Gefäß, Sonne und etwa einen Tag Zeit, kann man durch die Sonne das Wasser desinfizieren lassen. Dies ist jedoch eine recht unsichere Sache und wirklich eine Notlösung, wenn Feuer aus irgendeinem Grund keine Option ist.

Im Grunde sollte eine durchgehende Bestrahlung von etwa 6h genügen, um die Bakterien abzutöten. Jedoch sollte es in der Zeit keine Unterbrechungen durch Schatten geben, etwas wenn Wolken vorbei ziehen. Somit ist diese Methode für unsere Breitengrade eher nicht zu empfehlen. Ist man in Äquatornähe unterwegs, kann das durchaus eine brauchbare Hilfe sein.

4.) Destillation

Auch hier kann die Sonne helfen. Wenn in einer Mulde Wasser ist, dies jedoch zu verunreinigt, kann man eine Plane darüber legen, in der Mitte ein Stein und unterhalb ein Gefäß. Wenn nun die Sonne durch die Plane das Wasser erwärmt, beginnt es zu verdunsten, der Wasserdampf setzt sich an der Plane ab und rinnt, dank des Steines, zur Mitte. Dort sammelt sich das Wasser und tropft nach unten in den Behälter. Saubere Sache!

Ebenso kann die Destillation benutzt werden, um Wasser zu säubern, also Verunreinigungen zu entfernen. Diese werden nämlich durch den Wasserdampf nicht mit genommen. Also Behälter mit Schmutzwasser erwärmen und den Wasserdampf in ein sauberes Gefäß leiten.


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