Warum ein Camping Urlaub, die beste Krisenvorbereitung ist!

Warum kann Camping bei der Krisenvorsorge helfen? Was hat Urlaub mit einer Notsituation zu tun? Wie hängt das eigentlich alles zusammen? Und warum soll ich mir in meinem wohlverdienten Urlaub eigentliche Gedanken zu einem doch recht finsteren Thema machen?

Zelt mit 2 Campingsessel und Feuerstelle im Wald

Camping ist nicht jedermanns Sache und zum Großteil kann man vermutlich sagen, dass es auch nicht jederfraus Sache ist. Auch wenn die Anzahl der Frauen in der Natur steigt, zumindest auf Social Media, ist es doch eher eine Männerdomäne. Das muss aber nicht sein und sollte nicht so sein. Die Natur und das Leben im Freien tut uns allen gut. Und der Umgang mit Zelt und Co. ist nicht die höchste Anforderung, vor allem da es bereits aufblasbare Zelte gibt.

Warum es für alle gut wäre, ab und zu einmal seinen Lebensstandard herunter zu schrauben und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, versuche ich hier zu beschreiben. Ich gehe einmal davon aus, dass du ein aufmerksamer Leser meiner Website bist und schon über die Risiken eines längerfristigen überregionalen Stromausfalls informiert bist und Krisenvorsorge betreibst. Wenn nicht, lies HIER nach.
Die Vernetzung unserer Gesellschaft und der allgemeine Wohlstand in Europa hat viele von uns weit weg von der Natur geführt. Wir wissen zwar vielleicht noch woher unsere Lebensmittel kommen, doch wie man sie anbaut oder was es bedeutet ein Schwein zu schlachten, um Fleisch zu essen, dass wissen nur noch die Wenigsten. Der Trend ist zwar leicht steigend, zumindest beim Pflanzenanbau, doch diese Steigerung passiert auch nur, weil wir merken, dass es bald nicht mehr so weitergehen wird wie bisher.
Es muss nicht jeder zum Fleischer/Metzger werden, aber es schadet nicht, ein wenig darüber nachzudenken, wie es wohl ohne Supermarkt und Küche funktionieren würde.

Warum kann Camping also bei der Krisenvorsorge helfen? Beim Camping kann man eine solche Anpassung im Lebensstandard in angenehmen Maße testen. Und für alle, die gar nicht in einem dünnen Zelt und auf einer aufblasbaren Matratze schlafen wollen, gibt es die Glamping Alternative, also luxuriöses Camping. Auch die Luxusversion des Camping kann dir die Möglichkeit geben, deine Ausrüstung (die du dir zur Krisenvorsorge besorgt hast) und Skills für einen möglichen Krisenfall, zu testen.

Was hat jetzt Campen mit Krisenvorsorge zu tun?

freie Campingstelle im Wald. Große Steine im Kreis gelegt um ein Feuer zu machen. Holzstämme dienen als Tische, Grillgut ist vorbereitet. ein Campingtrailer mit Vorzelt dient als Unterkunft

Campingtrailer mit Vorzelt, Sessel und großer Lagerfeuerstelle umringt von großen Steinen

Bei einem Campingurlaub wohnt man nicht nur auf beschränkten Raum, sondern ist auch der Witterung zu einem gewissen Grad mehr ausgeliefert und man muss mit beschränkten Mitteln zurecht kommen. Ich kann nicht einfach den Herd einschalten um zu Kochen. Am Abend kann ich nicht einfach das Licht einschalten, um den Raum zu beleuchten. Auch das Wasser kommt nicht direkt aus der Leitung und je nach Aussentemperatur, wird meine normale Decke von Zuhause auch nicht reichen.

Wie funktioniert eigentlich der Camping-Gas Griller oder der Kohlegriller? Kann ich ihn auch in der Dämmerung bedienen oder brauche ich zusätzliches Licht? Brauche ich Anzünder dafür oder reicht ein Feuerzeug? Wie schläft es sich in einem Zelt und in einem Schlafsack? Wie lange benötigt das Wasser, um am Gaskocher heiß zu werden und wie viel Gas benötige ich pro Tag/Woche, wenn ich jeden Tag Essen koche? Im nächsten Teil versuche ich nun aufzuzeigen, warum Camping die perfekte Vorbereitung für den Krisenfall ist.

Testen meiner Gegenstände ok, aber bei einem Krisenfall schlafe ich ja nicht im Zelt, oder?

Warum interessiert es mich in einem Zelt und in einem Schlafsack zu schlafen? Fragst du dich das?
Ganz einfach, stell dir folgendes Szenario vor:
Es ist Winter, -2°C Außentemperatur. Du hast zwar Essen, Wasser, Medikamente, Kocher und Gas für dich und deine Familie besorgt, doch dein/e Partner/in hat sich bisher geweigert, ein Gas/Petroleum/Holz- Heizgerät zu besorgen (dieses Thema findest du HIER). Du wohnst zwar in einem Neubau, aber so ohne Heizung hast du es noch nie getestet, wie schnell es in deiner Wohnung eigentlich kalt wird, “ist ja eh immer warm bei mir”.
Plötzlich passiert das Erwartete 11:37 Uhr, denn du bist ja informiert, ein Stromausfall. Deine Gehirn beginnt zu arbeiten: “Ist es ein Blackout? Oder nur ein regionaler Stromausfall? Wie kann ich das jetzt herausfinden?” Du greifst zum Handy und kontrollierst den Empfang, er ist weg. Sofort holst du dein Notfallradio aus der Schublade im Wohnzimmer. Licht scheint noch durch die Fenster, es ist ein sonniger Wintertag, der Himmel wolkenlos. Einige Bereiche der Wohnung sind trotz Sonnenlicht dunkler, aber du weißt ja wo deine Taschenlampen sind.

Weiter in der geübten Routine.

Handy ist aus, die Kinder sind in der Schule und im Kindergarten. Radio, das Radio wolltest du einschalten. Batterien liegen daneben und können schnell eingesetzt werden. Sendersuche. “Werte Zuhörer, wir berichten von einem Stromausfall, der wohl weite Bereich Österreichs erfasst hat. …blabla..zuhause bleiben..blabla…Verkehrsfunk alle Tunnel gesperrt.”
Also doch was Größeres. Ab ins Auto, die Kinder holen. Dein/e Partner/in ist in der Arbeit, 40km entfernt, hoffentlich sind die Straßen nicht blockiert und er/sie schafft es heim. Kinder ohne größeres Drama abgeholt.
Es ist 12:20 Uhr, daheim angekommen, es ist warm in der Wohnung, doch der Schein trügt, da du ja gerade von draußen reingekommen bist. Dein Thermostat ist mit der Heizung verbunden, somit digital, also aus. Einen einfachen Thermometer hast du nicht. Die Temperatur ist in der vergangenen Stunde allerdings um 2°C in der Wohnung gefallen. Langsam, die Sonne scheint ja noch, es ist erst Mittag.

Weiter in der Routine: Lichter und Kerzen vorbereiten, die Kinder sollen mal spielen, Brettspiele oder Kartenspiele gehen immer. Sind die Akkupacks eigentlich alle geladen? Egal, wir holen die Camping Solarzelle mal vorsichtshalber heraus und ab in die Sonne damit, gleich mal alles zum Laden anhängen, wer weiß wie das Wetter morgen ist.
Ach ja, nicht vergessen, alle Verbraucher abdrehen, E-Herd, Lichter, Lüfter, Kühlschrank, am besten die Sicherungen raus, aber nicht den FI-Schalter, denn ein Licht sollte “aufgedreht” bleiben, damit ich merke, wenn der Strom wieder da ist.
Gaskocher vorbereiten, die Kinder haben noch nicht Mittag gegessen. Schnell mal überlegen, welche schnell verderblichen Lebensmittel ich habe, die ich gleich verkochen kann. Lebensmittel, Lebensmittel genau…Es ist Winter, ich habe einen Balkon/Garten oder eine kleines Zimmer mit Fenster. Tiefkühlsackerl raus holen, die Camping Kühlbox holen (die ist bei mir im Keller, also Stirnlampe nicht vergessen!).
Die Zeit vergeht, es ist bereite 15:00 Uhr. Die Wohnung hat nur noch 18°C. Den Kindern im T-Shirt wird kalt. Alle ziehen Pullover und ein zweite Paar Socken an.
Endliche Erleichterung, der/die Partner/in hat es nach Hause geschafft. Es wird gleich über die katastrophalen Umstände da “draußen” berichtet. Unfälle, weil die Ampeln plötzlich aus waren, überall Sirenen, Hilfeschreie von Leuten die in Aufzügen fest stecken, Straßenbahnen stehen mitten in der Straße, in den Geschäften alles Dunkel, viel verwirrte Blicke auf Mobiltelefone, und das ist nur der Anfang wie wir wissen. Aber wir haben vorgesorgt, die nächsten Tage brauchen wir von da draußen nichts.

Es wird schon dunkler, denn im Winter geht die Sonne ja bereits ab ca 16 Uhr unter. 16:15 Uhr, die Kerzen brennen schon und geben Wärme ab, es hat nur noch 15°C in der Wohnung, draußen sinkt die Temperatur mit Verschwinden der Sonne, -5°C.

Und jetzt kommt der Punkt, wo ein Zelt und deine Campingausrüstung ins Spiel kommen! Die Matratzen der Kinder und Eltern kommen erstmal ins Wohnzimmer. Aus Pullovern und Socken werden Jacken, Schuhe, Haube und Handschuhe. Es ist 17:30 Uhr die Sonne ist weg, noch hält dank der Kerzen die Temperatur in der Wohnung. Aber was ist in der Nacht, wenn es auch draussen noch mal kälter wird. Ihr kennt vielleicht diese Kinderspielzelte; wer sich schon mal in so ein Zelt reingelegt hat zum Spielen, weiß wie warm es da drin wird! Genau das machen wir uns jetzt zu Nutze! Wir bauen im Wohnzimmer im Spielezelt der Kids ein Matratzenlager auf. Und für uns wird das Notfallwurfzelt aufgestellt und die Matratzen reingelegt. Wir machen uns also genau diese natürliche Wärmeentwicklung zu Nutze. (Tipp: hast du kein Zelt und willst dir auch keines kaufen, dann baue dir aus Decken, Leintüchern, einer Plane, (egal was du hast) mit Hilfe von Sessel, Tischen usw. einfach selbst eine Höhle.

Noch schnell am Gasgrill auf dem Balkon ein Abendessen gekocht und dann verbringen wir eng aneinander gekuschelt die Nacht, während wir in der Wohnung campen!

Jetzt ist es vielleicht logischer, warum Camping bei der Krisenvorsorge helfen kann. Camping ist eine wunderbare Gelegenheit, seine Ausrüstung für den Notfall zu testen. Zu Erfahren, wie es ist in einem Zelt und in einem Schlafsack zu schlafen. Wie koche ich mit einem Gaskocher? Kann ich auch auf meinem Kohlegriller Nudeln kochen? Wie schnell kocht das Wasser? Welche Nudeln, welcher Reis, geht am schnellsten? Welche Sauce die ich gut lagern kann, schmeckt uns als Familie?

Und zusätzlich macht Campen mit Kindern auch richtig viel Spaß!

Lagerfeuer am See, Familie macht Marshmallows
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